0:1. So lautete das Endergebnis im Drittligaspiel zwischen dem MSV Duisburg und Hansa Rostock. Die Hanseaten konnten die drei Punkte mit in die Ostseestadt nehmen. Euphorie war also angesagt - eigentlich: denn der Sieg hielt einige Rostocker Chaoten nicht davon ab, auf dem Rückweg in die Heimat zu randalieren. Unter anderem wurden sogar Bundespolizisten mit Schotter beschmissen. In der Folge wurde der Duisburger Hauptbahnhof ab 17.45 Uhr für mehr als eine halbe Stunde komplett gesperrt. Es kam zu massiven Verspätungen.
Die haben mit uns Katz und Maus gespielt
Sprecher der Bundespolizei
Wie die Bundespolizei auf Nachfrage berichtet, hatten Anhänger des FC Hansa nach dem Fußballspiel in Wedau zunächst die Regionalbahn blockiert. Ein noch unbekannter Täter zog auf der Strecke von der Haltestelle "Im Schlenk" zum Duisburger Hauptbahnhof die Notbremse. Zudem hielt ein weiterer Unbekannter die Türe auf, so dass die Bahn erst mit halbstündiger Verspätung weiterfahren konnte.
Chaoten attakieren Polizisten mit Faustschlägen
Dies hatte zur Folge, dass die Rostocker Fans ihren Anschlusszug am Hauptbahnhof verpassten und auf die MSV-Anhänger trafen. Die Polizei hatte die Partie zwar nicht als Risiko-Partie eingestuft, war aber dennoch mit knapp 250 Einsatzkräften vor Ort. Daraufhin wurden Sperren errichtet, die von den Hanseaten durchbrochen wurden. Einige Chaoten stürmten sogar die Gleise und beschmissen Beamte der Bundespolizei, die Hilfe von der Duisburger Schutzpolizei bekam, mit Schotter. Zwei Staatsdiener wurden verletzt: "Die haben mit uns Katz und Maus gespielt," sagte ein Sprecher der Bundespolizei gegenüber Funke Sport. Die Beamten setzten daraufhin Pfefferspray und Schlagstöcke ein - auch um sich gegen die Randalierer zu Wehr zu setzen, die die Polizisten mit Tritten und Faustschlägen attackierten. Elf Personen wurden anschließend in Gewahrsam genommen.
Die Stimmung war danach so aufgeheizt, dass Beamte die Rostocker zunächst bis nach Dortmund begleiteten. Da es dort aber erneut zu Vorfällen kam - unter anderem wollte einige Unverbesserliche einen ICE entern, obwohl sie dafür keine zulässige Fahrkarten besaßen - begleitete die Bundespolizei die Norddeutschen, um die Sicherheit im weiteren Ablauf des Abends Gewehr leisten zu können, bis nach Rostock. Das Ende vom Lied war die Ankunft dort um 6.50 Uhr am frühen Sonntagmorgen.